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In Deutschland arbeiten rund 14,8 Millionen Menschen täglich im Büro. Das bedeutet stundenlange Höchstleistung für die Augen. Die Folge: trockene, gereizte und müde Augen, die konzentriertes Arbeiten erschweren können. Um überreizte Augen im Büro zu vermeiden, gibt es jedoch einige Tipps und Tricks, mit denen Sie bei der Bildschirmarbeit die Augen schonen können.
Zu den typischen Beschwerden im Büro gehören eine verspannte Nacken- und Schultermuskulatur sowie Rückenschmerzen. Aber auch die Augen werden durch das meist stundenlange starren auf den Bildschirm stark beansprucht. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin klagen rund 30 Prozent aller Bildschirmarbeiter über tägliche Augenbeschwerden im Büro.
Für Menschen ohne Sehschwäche hat die tägliche Arbeit am Computer keinen Einfluss auf die Sehstärke. Besteht allerding bereits eine Kurz- oder Weitsichtigkeit kann die Arbeit am PC die Sehstärke verschlechtern, sofern die Fehlsichtigkeit nicht bereits durch eine Brille korrigiert wurde.
Die tägliche Arbeit am Bildschirm ist also nicht per se schädlich für die Augen, aber dennoch auf Dauer sehr anstrengend. Im Durschnitt blinzelt der Mensch etwa 15 bis 20 mal pro Minute, bei der Büroarbeit am Bildschirm sind es jedoch nur noch rund 5 Mal. Das Auge wird dadurch nur unregelmäßig mit Tränenflüssigkeit versorgt, was zu Brennen, Rötungen, Trockenheit und im schlimmsten Fall zu Entzündungen führen kann. Bei regelmäßiger Bildschirmarbeit Augen schonen ist daher ein absolutes Muss.
Die Sicht verschwimmt, die Augen brennen und die ersten Vorboten von Kopfschmerzen kündigen sich bereits an – die Ursachen für Augenschmerzen im Büro sind vielfältig.
Diese Faktoren beeinflussen die Augen bei der Büroarbeit am Bildschirm:
Im Büro wechselt der Blick immer wieder zwischen Bildschirm, Tastatur, Ausdrucken und handschriftlichen Notizen hin und her. Das sind über den Tag verteilt zischen 12.000 und 33.000 Blickwechsel. Die Augenmuskeln müssen sich also ständig an neue Schriftgrößen, Lichtverhältnisse, Kontraste, Farben und Entfernungen anpassen. Um diese Flut an Reizungen zu kompensieren oder zu minimieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die Augen nehmen Farben in Form von Lichtwellen war. Jede Oberfläche reflektiert Licht, das eine bestimmte Wellenlänge erreichen muss, damit das Auge eine gewisse Farbe erkennen kann. Kurze Wellen sehen blau aus, mittlere Wellen grün und lange Wellen rot. Eine Kombination aus verschieden langen Wellen sehen die Augen als Mischfarben, wie Lila, Orange und Co. Grundsätzlich können die Augen nur eine Farbe komplett scharf sehen, weshalb viele bunte Farben auf einmal den Sehnerv stark anstrengen. Besonders der direkte Kontrast zwischen Blau und Rot bedeutet Stress für die Augen. Durch die unterschiedliche Wellenlänge die auf verschiedene Stellen der Hornhaut treffen erhält das Auge nämlich unterschiedliche Reize.
Wenn möglich sollten diese starken Farbkontraste gemieden und stattdessen ein Schwarz-Weiß-Bildschirm verwendet werden. Sind farbige Bildschirme arbeitsrelevant hilft es, die Farbtemperatur zu verringern. So sind die Farben im gelb-grünen Spektrum, was weniger anstrengend für die Augen ist. Zudem sollte der Bildschirm möglichst groß sein, eine hohe Auflösung haben und über eine hohe Pixeldichte verfügen. Das ermöglicht den Augen eine größere Betrachtungsfläche, was den Augenmuskel „lockert“.
Wer zu nah oder zu weit weg vom Bildschirm sitzt, strengt seine Augen nur unnötig an und provoziert zudem eine falsche Sitzhaltung. Der Bildschirm sollte mindestens 50 bis 70 cm entfernt stehen. In einer aufrechten Sitzposition bilden die Augen eine Linie mit der oberen Kante des Bildschirms. Um Spiegelungen und Blendungen zu vermeiden, sollte der Monitor mit der Außenkante stets parallel zum Fenster stehen. Künstliches Licht sollte nicht direkt auf den Bildschirm scheinen, sondern seitlich oder von oben einfallen.
Hinweis: Ist der Bildschirm 50 cm entfernt, sollten die Schriftzeichen mindestens 9 pt groß sein. Bei einer Sehentfernung von 70 nicht unter 12 bis 13 pt. Ist die Schrift zu klein oder gar zu groß machen sich bald die ersten Augenbeschwerden bemerkbar.
Der perfekte Arbeitsplatz ist weder zu dunkel noch zu hell und hauptsächlich durch indirektes Licht beleuchtet, um Spiegelungen sowie Blendungen zu verhindern! Eine Kombination aus Tageslicht und Kunstlicht ist optimal, wobei natürliche Lichtquellen angenehmer für die Augen sind. Künstliches Licht mit einer Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux gibt genug Helligkeit für scharfes Sehen ab. In einem Großraumbüro ist eine Beleuchtungsstärke zwischen 750 bis 1000 Lux besser. Da die Stärke des einfallenden Tageslichts von der Uhrzeit und Wetterbedingungen abhängig ist, sollten die Arbeitsplätze zusätzlich mit dimmbaren Schreibtisch- oder Stehlampen ausgestattet sein. So sind individuelle Lichtanpassungen für optimales Sehen möglich.
Tipp: Die Arbeitsleuchten regelmäßig reinigen. Das sorgt für eine gleichbleibende Beleuchtungsstärke und verhindert ein schlechtes Raumklima durch Staub- und Schmutzablagerungen in der Luft.
Die Augen müssen stets von einem feuchten Film aus Tränenflüssigkeit überzogen sein. Dieser schützt die Hornhaut vor Staub, Keimen und Pollen und sorgt so für eine klare Sicht. Ist die Luftfeuchtigkeit im Büro zu gering, trocknen die Augen schneller aus und fangen an zu jucken oder zu brennen. Die Folge: Das Sichtfeld verschwimmt regelmäßig oder ist unscharf, was die Arbeit am Bildschirm erschwert. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Optimalfall bei 50 Prozent. Um trockene und „verbrauchte“ Luft im Büro zu vermeiden, helfen Luftbefeuchter, Büro-Pflanzen, regelmäßiges Lüften oder Schälchen mit Wasser.
Manchmal reicht es schon, den Blick regelmäßig im Raum umherschweifen zu lassen und dabei regelmäßig zu blinzeln, damit sich die Augen erholen können. Auch die 20-20-20-Methode ist ein bewährtes Mittel gegen erschöpfte Augen. Nach 20 Minuten Bildschirmarbeit für mindestens 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Fuß (ca. 6 Meter) Entfernung blicken und schon wird die Sicht wieder klarer. Für zwischendurch helfen folgende Augenentspannungsübungen, die ganz einfach im Büro umsetzbar sind: