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Der Ansatz von Jasper Morrison ist auf alles Überflüssige zu verzichten. Durch die daraus resultierende filigrane Form fügt sich der EVO-C mühelos in die jeweilige Umgebung ein. Bei Benutzung wirkt der Freischwinger eher zurückhaltend, so dass der Sitzende im Vordergrund des Geschehens bleibt. Durch die unverkennbare Form wertet der Stuhl jeden Raum auf.
Gleichzeitig bietet der EVO-C eine ergonomische Verbesserung gegenüber der klassischen Stahlvariante, ohne dabei die visuelle Leichtigkeit zu verlieren. Die neue lamellenartige Abstützung der Rückenlehne bietet eine höhere Flexibilität. Der hierdurch optimierte Freischwinger-Effekt verschafft dem Nutzer höheren Komfort sowie mehr Bewegungsspielraum.
Vor 5 Jahren fertigte der angesehene Designer Jasper Morrison zusammen mit Vitra eine Skizze für eine neue progressive Idee. Einen zweibeinigen Freischwinger aus Kunststoff, der den klassischen Metallvarianten ähnelt. Nach unzähligen Anpassungen ist es gelungen, dieses Modell erfolgreich zu konzipieren.
Besonders hilfreich hierfür war die neuartige Verwendung des Gasinnendruckverfahrens beim Spritzgießen von Kunststoffen. Dadurch besitzt der EVO-C die gleiche Stabilität wie die klassischen Stahlrohrvarianten. Die tragende Konstruktion besteht hier aus Hohlkörpern mit Eigenschaften von Rohren. Mit den Sitz- und Rückenflächen ist eine nahtlose, flüssige Verbindung möglich.
Der EVO-C besteht zu 100% aus recyclebarem Polypropylen. Durch Vitras hohe Qualitätsansprüche ist von einer materiellen Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten auszugehen. Nach diesem Zeitraum ist durch die Verwendung von homogenem Material ein einfaches Recycling sichergestellt.
Jasper Morrison überzeugt seit mehreren Jahrzehnten als einer der erfolgreichsten Industriedesigner. Seine Arbeiten brachten ihm eine Vielzahl an angesehenen Preisen ein, wie u.a. den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland. Morrison beschäftigt sich mit der Designform des „Supernormalen“. Hierbei werden gängige Lösungen über Methoden wie Neuinterpretieren oder Weiterentwickeln neu ins Gespräch gebracht.
Die Idee des „Supernormalen“ beantwortet seiner Ansicht nach die Frage, was ein „gutes Design“ ausmachen sollte. Für Morrison äußert sich dies mittels Verantwortlichkeit, Unaufdringlichkeit sowie Nützlichkeit.
Vorherige Kollaborationen von Vitra und Jasper Morrison brachten bereits andere erfolgreiche Projekte hervor, wie den Stuhl APC, die Stuhlserie HAL sowie das Soft Modular Sofa.
Die Stuhlform des Freischwingers erfreut sich großer Beliebtheit, sowohl im privaten Wohnraum als auch in geschäftlichen Umgebungen. Charakteristisch sind hierbei die fehlenden Hinterbeine sowie der sogenannte Freischwinger-Effekt. Dieser bewirkt, dass die Sitzfläche unter Gewicht federnd nachgeben kann.
Um diese Stuhlform zu perfektionieren war eine jahrelange Entwicklung erforderlich. Vitra erkannte bereits zu Anfang das Potential und unterstützte damals Verner Panton bei seiner Idee. Als Resultat folgte 1967 die Markteinführung des Panton Chairs, der erste Freischwinger aus einem Stück verformtem Kunststoff. Dieser Klassiker wird heutzutage immer noch von Vitra hergestellt.
Jetzt mehr über die Geschichte der Vitra Freischwinger erfahren